Nach unserem faulen Tag gestern werden wir heute aktiver. Nach dem Frühstück starten wir nach Captiva, wo wir um 9 Uhr unsere Shelling Tour nach La Costa Island im Cayo Costa State Park starten.
Diese Tour machen wir traditionell in jedem Sanibel-Urlaub, weil es eine kleine Auszeit in der Auszeit ist. Klingt komisch, ist aber so. Auf Sanibel lieben wir die langen Strände, aber wir sind hier nicht ganz allein, auch wenn die Besucherzahlen aktuell deutlich unter denen liegen, die wir aus anderen Reisen kennen. La Costa Island ist nur per Boot erreichbar, sodass sich hier noch weniger Menschen tummeln.
Aber der Reihe nach. Erst einmal frühstücken wir bei diesem Ausblick:
Wir fahren mit dem Dodge über den West Gulf Drive bis zur Rabbit Road, biegen dort ab und fahren dann auf der Sanibel-Captiva Road (kurz San-Cap) auf die Schwesterninsel Captiva.
Wir sind gespannt, wie die Inseln aussehen. Hier im hinteren Teil hat Hurrikan Ian besonders stark gewütet. Einige Hotelanlagen sind stark zerstört oder wurden sogar komplett weggespült.
Auf dem West Gulf Drive sehen wir freie Flächen, aber auch viele Hotels, an denen noch gearbeitet wird und auch einige Anlagen, z.B. das Island Inn, die schon wieder geöffnet haben.
Wir biegen ab auf die Rabbit Road. Früher hatten fast alle Briefkästen auf der Rabbit Road in irgendeiner Form einen Hasen (aus Holz obendrauf, oder der ganze Briefkasten in Hasenform, ...). Als wir im Vorfeld Videos von Sanibel angeschaut haben, war erkennbar, dass der Hurrikan auch hier gewütet hatte und viele Briefkästen ersetzt werden mussten. Mit den alten Kästen verschwanden auch die wunderbaren Hasen. Heute früh konnten wir dann aber zu unserer großen Freude feststellen, dass die Grundstücke und Häuser auf der Rabbit Road super aussehen, überwiegend repariert und die Gärten neu angelegt wurden und - eigentlich das Wichtigste - sich auf ganz vielen Briefkästen wieder Hasen oder zumindest Hasenohren befinden. So muss das sein.
Auf Captiva Island sieht es ebenfalls sehr gut aus. Hier sind die Häuser und Anlagen noch weit exklusiver als auf Sanibel und offenbar hatte man hier auch das Geld zum schnellen Wiederaufbau.
Wir parken bei Jensen´s Marina, melden uns kurz im Büro und erhalten dann die Info, dass wir um 10 vor 9 aufs Boot dürfen.
Während wir am Hafen warten, entdeckt Gunnar ein Manati (eine Seekuh) im Hafenbecken, die dort das Gras und die Algen vom Boden abraspelt.
Um 10 vor 9 lädt uns der Captain auf die "Santiva" ein. Es ist der Captain, der uns bisher auf allen unseren Fahrten sicher zum Cayo Costa State Park gebracht hat.
Auf dem Boot sind ca. 20 Touristen, das sind viel weniger als bei früheren Fahrten. Überhaupt fällt uns auf, dass die Inseln leerer wirken. Wenn sich früher morgens und abends die Tagestouristen auf die oder von der Insel bewegt haben, finden wir die Insel jetzt zu jeder Tageszeit ziemlich leer. Es fahren viele Baufahrzeuge und Handwerkerautos auf der Insel, aber es sind viel weniger Touristen als früher. Es sind natürlich auch noch nicht alle Hotelanlagen wieder geöffnet, aber für Tagestouristen dürfte das ja kein Kriterium sein.
Rund 25 Minuten dauert die Fahrt nach La Costa Island. Der Captain erzählt ein wenig über Captiva und North Captiva und die herausfordernde Versorgung von North Captiva. Dieser Teil der Insel wurde nämlich bei einem früheren Hurrikan von der Hauptinsel Captiva getrennt und man hat sich gegen eine Brücke entschieden. Alles, was man also auf North Captiva benötigt (Brot, Pool, Weihnachtsbaum usw.) muss aufwändig per Boot angeliefert werden. Dafür ist es dort sicher schön exklusiv.
Das Boot hält am Südende von La Costa Island, wir klettern über eine kleine Leiter an Land und dann haben wir rund 2 Stunden Zeit zum Muschelsuchen. Die Ausbeute gibt heute aber nur "tinys" her, also eher kleine Muscheln. Dennoch vergehen die 2 Stunden wie im Flug und dann müssen wir auch schon wieder zurück.
Auch La Costa Island ist von den Wirbelstürmen der letzten 3 Jahre gezeichnet. So liegt mitten im Unterholz ein Boot, dass dorthin geweht wurde. Bisher hat man es noch nicht geschafft, es zu zerteilen und abzutransportieren.
Zurück auf Captiva kehren wir kurz bei Starbucks ein und gönnen uns zwei Getränke. Dann geht es zurück nach Sanibel. Nach einer kleinen Pause mit frischer Wassermelone machen wir einen langen Spaziergang am Strand, suchen Muscheln, radeln noch mal kurz zu Jerry's für unser Abendbrot und spazieren noch mal am Strand entlang. Entschleunigung pur.
Was wir morgen machen, wissen wir noch nicht. Wir lassen uns einfach treiben. Mal sehen, wonach uns ist.
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